Wie schaut's bei Euch mit dem Schnepfenstrich aus?
Bei uns im Revier (Manhartsberg/NÖ) hat's jetzt richtig angefangen!
Am Sonntag (Laetare, da ist's ja bekanntlich "das Wahre") konnten wir zwei Schnepfen erlegen, Montag (also gestern) eine weitere!
So ein Abendstrich ist ja immer wieder ein herrliches Erlebnis: Man lädt Freunde ein, steht in der erwachenden Natur und blickt auf den Himmel, sucht den "Schnepfenstern" und horcht auf das für die Schnepfen verräterische Quorren während die restliche Vogelwelt allmählich verstummt.
Spätestens wenn aus der weiteren Umgebung die ersten Schüsse zu hören sind sollte man sich auch schießbereit machen, denn die Schnepfen sind ja pfeilschnell.
Das muß aber nicht immer so sein: (
Nein, das ist kein Jägerlatein, Ehrenwort!)
An besagtem Sonntag stand ich (etwas spät weil ich einigen Weidkameraden noch die Stände zuweisen mußte) wieder am "Eichkogel", wo ich am Freitag einen Schnepf gefehlt hatte. (Deshalb war ich am Vormittag wieder einmal nach Langau zum Übungsschießen gefahren.)
Vor mir in ca. 25-30m Entfernung ein Fichtenmais, rechts geht es in einen Graben hinein wo ein Bach verläuft, links (abgesehen von "Millionen" Brombeerstauden) freie Fläche. Mein Standplatz war neben der (nach einem Waldarbeiter benannten) "Mustafa-Kanzel", auf halbem Weg zu den Fichten ist eine Saukirrung.
Um 18.15 fiel der erste Schuß, einige weitere folgten - aber ich hatte noch keinen Schnepf gehört, geschweige denn gesehen.
Plötzlich - gegen 18.30, es war doch schon recht finster - "hüpfte" vor mir in ca. 2-3m Entfernung ein Vogel über den Weg. Nicht anzusprechen, da finster. Als er allerdings im von Sauen gebrochenen Erdreich zu stechen begann war mir klar - ein Schnepf!
Nur - was tun? Ein Schuß auf diese geringe Distanz hätte vom Schnepf nichts mehr übriggelassen, warten verbat sich, da die Dunkelheit zusehends fortschritt.
Ich hatte nur eine Idee, und die kam mir aufgrund des vormittäglichen Trapschießens: Ich ging in den Jagdanschlag, fixierte den weiterhin vor mir stechenden Schnepf und rief laut: "HOPP!"
Der Schnepf war umgehend in der Luft und steuerte auf die Fichten zu, doch bevor er sie erreichen konnte hatte ihn die Schrotgarbe bereits eingeholt und er fiel "wie ein Stein" - mitten in die Fahrrille des Forstwegs!
Als ich - nach einer Zigarettenlänge, ein Ritual nach jedem erfolgreichen Schuß - zu meiner Beute ging strich laut quorrend ein Zwick über mich hinweg. Aber wie heißt es so schön: "Ein Schnepf im Jahr ist genug fürwahr!". Außerdem war die Flinte bereits gebrochen...
Am Freitag kommt der Schnepf (291g, 71mm) zum Präparator wo ich mir den "Vorschlag" präparieren lassen werde.
Auf dem Brett soll stehen: "Tontaubenschnepf" - Laetare MMVII
Hat von Euch jemand ähnliche Geschichten?
Dann her damit!
Ich muß übrigens den Autoren der Jagdgeschichten im "WEIDWERK" Abbitte leisten - es ist verdammt schwer so schwülstig zu schreiben...